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24.05.2016 um 13:12

Pedelecs für Bedürftige als Wahl-Alternative zum ÖPNV-Monatsticket

Themenbereich: Mobilität und ÖPNV
Stadtteil: gesamtstädtisch

Es gibt in Deutschland um die 16 % Armutsbürger (ALG II Arbeitslose, Frührenter, Armutsrentner usw.). Bezogen auf Darmstadt mit einer Bevölkerungszahl von demnächst 165.000 Bewohner sind das dann 26 400 Arme, die sich eine HEAG mobilo Monatskarte für 87,- Euro der Preisstufe 3 nicht leisten können, um z.B. von DA-Eberstadt nach DA-Kranichstein fahren zu können. Dazu muss man wissen, dass seitens des SGB II ein Kostenbetrag von um die 25,- Euro/Monat für Mobilität beim Hartz-IV-Satz vorgesehen bzw. veranschlagt wurde.

Würde die Stadt Darmstadt die HEAG mobilo Monatskarte für 87,- Euro der Preisstufe 3 für die Armutsbürger komplett subventionieren, dann wären das im Jahr 87,- Euro * 12 Monate * 26 400 Armutsbürger = 27 561 600,- Euro/Jahr. Pro Monat wären das dann 87,- Euro/Monat * 26 400 Armutsbürger = 2 296 800,- Euro/Monat.

Wenn man davon ausgeht, dass wegen der Überalterung der Bevölkerung demnächst bis zu 50 % der 26 400 Armutsbürger über 65 Jahre alt sind, deren 65-plus-Monatskarte dann nur noch 61,80 Euro/Monat kostet, dann würden sich die Subventionskosten für Mobilität auf nur noch 1 964 160,- Euro/Monat belaufen.

Rechnet man die durchschnittlichen Monatskosten für Mobilität eines Bedürftigen in Höhe von (87 + 61,80) / 2 Euro * 12 Monate auf's Jahr hoch, dann wären dies 892,80 Euro/Jahr. Für dieses Geld bekommt man in der Fahrradabteilung eines Supermarktes am Saisonende ein neues Pedelec (Fahrrad mit Elektroantrieb bis 25 km/h ohne Versicherungspflicht) zum reduzierten Preis von um die 750,- Euro. Dabei handelt es sich allerdings um ein einfaches Pedelec mit Vorderradantrieb, also ohne Mittelmotor. Der Akku selbst befindet sich dann hinter dem Sattelrohr oder teils schon unter dem Gepäckträger, was optisch besser aussieht.

Bei einer Mindest-Lebens- und Nutzungsdauer von zwei bis drei Jahren, d.h. durchschnittlich 2,5 Jahren, würde es sich für die Stadt Darmstadt also rechnen, wenn man den Armutsbürgern alternativ zur HEAG mobilo Monatskarte ein kostenloses, einfaches Pedelec für die Nutzungsdauer von bis zu drei Jahren zur Verfügung stellen würde. Wenn dann etwa rund 1/3 der Armutsbürger auf das Pedelec umsteigen würden, also keine HEAG mobilo Monatskarte beanspruchen würde, dann ergäbe sich für die Kommune eine Kostenersparnis von (892,80 Euro/Jahr * 1/3 * 26 400 Armutsbürger als Pedelecfahrer) - (750,- Euro/Pedelec Anschaffungskosten * 1/3 * 26 400 Armutsbürger) = (892,80 Euro/Jahr - 750,- Euro/Pedelec Anschaffungskosten) * 1/3 * 26 400 Armutsbürger = 142,80 Euro/Jahr * 1/3 * 26 400 Armutsbürger = 1 256 640,- Euro/Jahr für das 1. Jahr mit den Anschaffungskosten der Pedelecs.

Da in den verbleibenden 1,5 Jahren Nutzungsdauer der Pedelecs überhaupt keine Kosten für HEAG mobilo Monatskarten anfallen, ergibt sich eine weitere Kostenersparnis von 892,80 Euro/Jahr * 1/3 * 26 400 Armutsbürger * 1,5 Jahre = 11 784 960,- Euro, sodass sich eine Gesamtersparnis von 1 256 640,- Euro im 1. Jahr + 11 784 960,- Euro in 1,5 Jahren = 13 041 600,- Euro/(12+18 Mon.) = 13 041 600,- Euro/30 Mon. = 13 041 600,- Euro/30 Mon. * 12 Mon. = 5 216 640,- Euro/Jahr ergeben.

Wie man unschwer sieht, rechnet es sich für die Kommune, alternativ zur HEAG mobilo Monatskarte den bedürftigen Bürgern ein kostenlos nutzbares Pedelec für die durchschnittliche Nutzungsdauer von 2,5 Jahren zur Verfügung zu stellen.

Selbstverständlich lässt sich ein Pedelec auch länger als 2,5 Jahre nutzen. Da aber der Lithium-Ionen-Akku und/oder die Elektronik im harten Alltagesbetrieb früher oder später defekt werden, muss man von einer eingeschränkten Nutzungsdauer ausgehen. Dabei gilt es auch zu beachten, dass die Akkukapazität jährlich um rund 10 % abnimmt, während die neuesten Akkus jährlich um eine mit 10 % verbesserten Akkukapazität auf den Markt kommen.

Wegen der verstärkten Verschleißbehaftung der Pedelecs gegenüber herkömmlichen Fahrrädern, sollte die Stadt eine eigene Werkstatt, die sich auf die Wartung und Reparatur von Pedelecs spezialisiert, betreiben. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sich die Armutsbürger die Reparaturkosten in einer privat betriebenen Fahrradwerkstatt mit Stundensätzen von inzwischen bis zu 80,- Euro nicht leisten können.

Nach der kalkulierten Nutzungsdauer von 2 bis 3 Jahren sollte die Stadt die Reparatur anfälligen Pedelecs den Besitzern übereignen, sodass diese der Stadt nicht mehr zur Last fallen. Damit sich die Armutsbürger dann aber trotzdem noch das Radfahren mit Pedelecs leisten können, sollte es unterstützend die gemeinnützige Pedelec-Reparaturwerkstatt geben, die im Übrigen aber für die Wohlstandbürger kostenpflichtig wäre.

Abschließend bleibt noch anzumerken, dass die Stadt Darmstadt durch die Anschaffung von Pedelecs für 1/3 der 26 400 Armutsbürger = 8 800 Pedelecs, das dürfte einer kompletten Jahresproduktion eines Pedelecs-Herstellers entsprechen, in den Vorzug eines besonders günstigen Kaufpreises kommen dürfte!

Außerdem gilt es zu beachten, dass der ÖPNV, d.h. die Stadt eigene HEAG mobilo, beim Umstieg auf 8 800 Pedelecs hinsichtlich der Anschaffung und Erweiterung des Fuhrparks mit Bussen und Straßenbahnen maßgeblich entlastet würde! -

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